Lernen mit Kindern darf auch leicht gehen.
Ich erinnere mich an eine Episode im letzten Schuljahr: Mein Schüler J. (10) kommt völlig müde zu mir. Noch an der Tür signalisiert er mir, dass heute sicher nicht viel weitergehen wird. Na wenn er meint, so denke ich und reibe mir innerlich die Hände. Nach 50 Minuten geht J. erfrischt, mit 2 ausgefüllten Arbeitsblättern für seine D-Hausaufgabe und einem neuen Merksatz im Kopf aus der Praxis. Beschwingt und mit einem enormen Glücksgefühl springt er auf den Roller, winkt mir zu und weg ist er.
Wie konnte das passieren, wo er doch zu Beginn vollkommen erschöpft und demotiviert bei mir ankam? Er hatte noch keine Ausruhezeit an diesem Tag, denn er machte sich direkt von Schule und Nachmittagsbetreuung auf den Weg zu mir.
Um ans Ziel zu kommen, darf es auch leicht gehen! Lernen muss nicht mit Langeweile, Mühe und Stress einhergehen.
Hefte raus, hinsetzen, Angabe durchlesen und schreiben? Das muss nicht sein. Lernen mit Kindern geht auch anders! Wie, das zeige ich dir nun. Beachte die 3 Phasen und dein Kind wird zum Superlerner!
#1 Starten
Berücksichtige gleich zu Beginn die Befindlichkeit deines Kindes. Bevor dein Kind mit seiner Hausaufgabe losstartet, hole es dort ab, wo es sich im Moment befindet. Ist es müde? Mag es jetzt alles andere lieber machen als diesen langweiligen Schulgram zu erledigen? Ist es gestresst, weil es nicht weiß, was zu tun ist?
Startet am besten mit einer kleinen Aufmerksamkeitsübung. Sie dauert eine Minute oder auch fünf. Egal. Für jedes verfügbare Zeitfenster gibt es wunderbare Spiele und Übungen, die deinem Kind (und dir?) helfen, in die Gänge zu kommen.
Finde hier ein paar Übungen, die du deinem Kind sofort anbieten kannst:
Lernen mit Kindern: Die Kombination aus Bewegung mit Lernen ist nicht wegzudenken beim Super Learning. Bewegung öffnet das Tor zu freudvollem und effektivem Lernen!
#2 Loslegen
Nun besprecht, was heute zu erledigen ist. Vielleicht habt ihr ein Whiteboard zuhause? Dein Kind schreibt darauf, was es alles nacheinander erledigen möchte. Oder dein Kind schreibt die einzelnen Aufgaben auf Haftnotizzettel. Anschließend sortiert es sie der Reihenfolge nach, wann es was machen möchte.
Bitte achte darauf, dass es dabei laut überlegt/mitspricht. Vielleicht besprecht ihr die Reihenfolge auch gemeinsam?
Lernen mit Kindern: Ein Rahmen schafft Planungssicherheit im Kopf. Mitsprechen unterstützt, den Lernpfad vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis zu festigen und den Fokus zu halten.
#3 Bei der Arbeit
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Falls dein Kind in gewissen Bereichen Schwierigkeiten hat, so baue Methoden ein, die es dabei unterstützen, seinen ganz persönlichen Lernweg gehen zu dürfen. Ermögliche Interesse und Neugier! Bei Lernwörtern zum Beispiel: Steht auf, dein Kind liest ein Wort vor, du klatscht das Wort und umgekehrt. Besprecht auch die Besonderheiten im Wort (z.B. Doppelbuchstaben, stummes h, Doppel-s, …). Oder beim Malrechnen: Steht auf und werft euch das Stofftier oder den Ball zu. Die Person, die wirft, fragt die Rechnung ab, diejenige, die fängt, darf das Ergebnis sagen. Habt ihr diese Übung 2-3 Minuten im Stehen gemacht, so setzt sich dein Kind wieder zu seinem Platz und schreibt die Aufgabe nieder.
Beachte also, dass du zwischendurch immer wieder Bewegungsspiele anbietest und integriere Abwechslung in die Hausaufgabenzeit.
Lernen mit Kindern: Abwechslung und Neugier kurbeln die Denk- und Merkfähigkeit an. Wunderschöner Nebeneffekt: Die Arbeitszeit vergeht doppelt so schnell.
#3 Mit Superlernen zu Freude beim Lernen
Superlernen oder auch Super Learning ist nicht mehr wegzudenken in meiner Arbeit mit meinen Schülerinnen und Schülern. Während der unterschiedlichen kleinen Impulse während einer Einheit können sie gar nicht anders, als mitzumachen. Wage ich es vorzuschlagen, die eine oder Übung wegzulassen oder dieses Arbeitsblatt oder jene Hausaufgabe nicht zu machen, verneinen sie. Sie möchten ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen, so wie besprochen. Auslassen, weglassen und vorbeischummeln geht für sie gar nicht.
Probiere es aus. Unterstütze dein Kind, Abwechslung in seine Aufgaben zu bringen:
- 2 – 5 Minuten aufwärmen
- 15 – 20 Minuten sitzen und schreiben
- 5 Minuten Bewegungsübung mit Lernkontext
Setzt dein Kind dies 2 bis 3 Mal so fort, so ist die Lern- und Hausaufgabenzeit auch schon vorüber. Mit diesem Rhythmus wird dein Kind zum entspannten Superlerner und spart sich obendrein auch noch Zeit ein.
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