d oder t, k oder g? Mit dem kleinen Methodenkoffer die auditive Wahrnehmung deines Kindes unterstützen!

Herausforderungen

Was ist denn die auditive Wahrnehmung überhaupt? Hier ein paar Beispiele, wenn dein Kind noch etwas Unterstützung braucht, um seine auditive Wahrnehmung zu stärken:

  • Vielleicht fällt es deinem Kind schwer, ähnlich klingende Laute auseinander zu halten
  • Es schleichen sich immer wieder Fehler in Geschichten und Aufsätze ein, die für dich keinen Sinn machen
  • Auch für dein Kind machen sie keinen Sinn
  • Wenn es nicht ungestört arbeiten kann, ist es schwierig für dein Kind, aufmerksam zu arbeiten
  • Es kann Handlungsaufforderungen oft schwer folgen
  • Es hat Schwierigkeiten beim Auswendiglernen von Reimen

Aber der Reihe nach:

Dein Kind mag die Lernwörter beim Üben können. Sogar die anschließenden Ansagen und Diktate meistert es oft ganz passabel. Doch kaum schreibt es eine selbständige Geschichte, schleichen sich wieder ähnliche Fehler ein.

Beispiele für Probleme im Bereich der auditiven Wahrnehmung:

  • Es schreibt ihm statt ihn,
  • nämlich mit h
  • aus Kind kann schon mal Kint werden
  • ging wird zu gieng
  • weg wird zu wek
  • der Teppich wird zum Tebich
  • und offen wird zu ofen
  • aus rennen wird in der Vergangenheitsform rennte

Was steckt dahinter?

Dein Kind ist doch eigentlich sehr gut in der Schule und seine Auffassungsgabe meistens hoch. Warum macht es immer wieder solche Fehler? Kann es sein, dass seine auditive Wahrnehmung noch etwas gestärkt werden muss?

Auditive Wahrnehmung

Falls dein Kind Fehler der oben beschriebenen Art macht, so liegt der Grund in seiner different ausgeprägten Erfassung des Gehörten und dessen Verarbeitung im Gehirn. Das heißt, trotz gesundem Gehör, hat dein Kind den Unterschied von Tönen, Klängen und Sprache nicht verinnerlicht. Somit kann es sie mittels Symbolen (also Buchstaben) nicht immer richtig wiedergeben.

So kann es etwa den langen Vokal vor einem stummen h im geschriebenen Wort nicht wahrnehmen – Beispielwörter: nahmen, ähnlich oder Lehrerin.

Daher kann es die richtige Schreibweise in seinem Gehirn nicht aufnehmen, verarbeiten, speichern und auch nicht aus seinem Gedächtnis holen, wenn es sie spontan braucht. Das heißt, es ist höchstwahrscheinlich seine auditive Wahrnehmung betroffen.

Probleme bei der Aufnahme von neuen Informationen können eine unruhige oder laute Umgebung in der Klasse bereiten – Papiergeraschel, Geflüster, das Rücken von Stühlen, Schlüsselgeklimper, etc. In einem solchen Fall ist es sehr schwierig für Kinder mit auditiven Wahrnehmungsschwächen, aufmerksam zu arbeiten.

Kommen diese Fehler bei Kindern ab 8 Jahren häufig vor, so ist es sinnvoll, sie auf Legasthenie auszutesten.

Von einer Legasthenie wird gesprochen, wenn Kinder beim Erlernen des Lesens oder Schreibens Probleme haben, obwohl sie durchschnittlich bzw. überdurchschnittlich intelligent sind. Neben betroffenen visuellen Teilleistungsgebieten und neben der Raumwahrnehmung, kann auch die auditive/akustische Wahrnehmung betroffen sein.

Wie du mit diesen 7 konkreten Tipps dein Kind mit Legasthenie erfolgreich unterstützen kannst, erfährst du hier: 7 konkrete Tipps, um dein Kind mit Legasthenie zu stärken.

Aber zurück zu dieser einen Teilleistung, der auditiven Wahrnehmung:

Die auditive Wahrnehmung schulen – der Methodenkoffer für zuhause

Falls bei deinem Kind eine Legasthenie vorliegt, bei der der auditive, also der akustische Bereich, betroffen ist, so arbeitet dein Kind sicher mit einer Legasthenietrainerin oder -therapeutin zusammen, die es unterstützt, notwendige Strategien zu erlernen und sie beim Schreiben und Lesen anzuwenden.

Auch du kannst dein Kind zuhause sehr gut unterstützen, seine Wahrnehmung zu schärfen! Einerseits indem du auf eine optimale Lernumgebung für dein Kind achtest. Andererseits baue einfache spielerische und gleichzeitig effiziente Methoden in euren Familienalltag ein.

Ich stelle sie dir hier vor.

Mit dem METHODENKOFFER die auditive Wahrnehmung deines Kindes stärken

Beim Lernen:

  • Stelle sicher, dass dein Kind an einem ruhigen und ungestörten Arbeitsplatz arbeiten kann
  • Vermeide Nebengeräusche (Geschirrspüler, Computer-, Radio- oder Fernsehergeräusche, Tropfen des Wasserhahns,…)
  • Versichere dich, dass du die absolute Aufmerksamkeit deines Kindes hast, wenn du ihm Anweisungen gibst
  • Stelle Blickkontakt bzw. Körperkontakt her, wenn du Anweisungen gibst
  • Halte die Handlungsaufforderungen kurz – am besten sind Schritt-für-Schritt-Anweisungen in bis zu drei Punkten
  • Lass die gestellten Aufgaben von ihm wiederholen
  • Unterstütze dein Kind, sogenannte Eselsbrücken zu schaffen – mit Bildern oder Bewegungen. Bei Reimen zum Beispiel macht es Sinn, wenn dein Kind auch Gedächtnisstützen findet, die außerhalb des akustischen Bereichs liegen.

Für die Freizeit:

  • Wörter vorsprechen, Laute heraushören. Beispiel: „Was hörst du – m oder n?“ Hier sind Unsinnwörter gut geeignet, wie: wom, verkem, mechen, burren, zefem, etc. Tipp: Ein Blatt Papier vor den Mund halten, sodass der Mitspieler oder die Mitspielerin nicht sieht, wie das Wort ausgesprochen wird.
  • Laut im Wort finden: Einen Laut nennen. Diesen muss das Kind im Wort finden und benennen, an welcher Stelle er vorkommt: „An welcher Stelle hörst du L in Elefant.“
  • Wörterkette: Ganz klassisch. Bildet gemeinsam Wörterketten. Mit dem letzten Laut wird der Anfang des nächsten Wortes gebildet. Beispiel: Truhe – Elefant – Tor – Rad – Ding – Gustav etc.
  • Laut aufspüren: Nun wird’s etwas schwieriger. Ein Wort nennen und eine Zahl dazu sagen. Der Mitspieler/die Mitspielerin muss nun mit dem Laut an dieser Stelle das nächste Wort bilden. Beispiel: Waschmaschine – 5. (Anmerkung: sch ist ein Laut, daher ist es hier das a.) Der oder die nächste bildet ein neues Wort mit a.
  • Ich packe…: Das gute alte Spiel „Ich packe in meinen Koffer…“. Natürlich geht auch: Ich packe in meine Schultasche oder in meine Jausenbox oder in den Kühlschrank etc.
  • Silben hören: Die Anzahl der Silben in einem genannten Wort finden. Dabei die Silben klatschen oder stampfen. Nächster Schwierigkeitsgrad: ohne klatschen oder stampfen. Und es geht noch schwieriger: ohne mitsprechen und bewegen. Beispiele: Kuh, Maulwurf, Malkasten, Deckenleuchte, Trompetenkäfer, Apfelkuchenboden, etc. Tipp: Fang bitte mit Wörtern mit ein bis vier Silben an.
  • Wörter aufspüren. Einen Anlaut nennen: „Wir finden so viele Dinge mit dem Anfangslaut A wie möglich.“ Das kann entweder im Raum oder draußen in der Natur sein, aber auch in einem Bilderbuch oder Wimmelbuch.

Falls du allein nicht weiterkommst und du dich von einer Legasthenietrainerin oder einem Legasthenietrainer beraten lassen möchtest – nur zu! Es gibt bestimmt jemanden in deiner Nähe.

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